„Grafen-Denkmal: McAllister eingeschaltet“

NWZ vom 06.12.2011

"Was reitet einen ehemaligen sozialdemokratischen Spitzenpolitiker, sich seit längerer Zeit für die Aufstellung von Denkmälern für absolutistische Grafen aus vordemokratischer Zeit einzusetzen?
Ganz schlimm ist die Erklärung, dass bei Nochbestehen der Bezirksregierung (damit will er die Abschaffung der Bezirksregierung erneut missbilligen) dann schon „längst das Denkmal stehen würde“.
Auf eine Bezirksregierung, die ohne Einverständnis der kommunalen Selbstverwaltung (hier Stadt Oldenburg) von oben herab ein Denkmal aufgestellt hätte, können wir auch heute immer noch getrost verzichten. (...)

Ingo Logemann, Brake
...................................................................................................................................................................................................
"Wieder einmal erinnern mich der Rat meiner Heimatstadt und das Land durch ihre Entscheidungen an die Geschichte der „Schildbürger“. Unsere schöne Stadt erhält ein übergroßes Denkmal geschenkt, (...) und schon ergibt sich die Frage, wo dieses Denkmal stehen könnte. Fast alle Befragten sind für den Platz vor dem Schloss, aber weder Rat noch wichtige kulturelle Einrichtungen äußern sich öffentlich dazu.

Dieser Graf, dessen Name in allen gesellschaftlichen Bereichen gern benutzt wird, war in der Geschichte Oldenburgs ein besonders fähiger, modern und sozial denkender Mann, der Oldenburg im 17. Jahrhundert in eine Blütezeit geführt hat. Er löste die mittelalterliche Burg auf und baute den ersten Teil des heutigen Schlosses. Er begründete die Pferdzucht, ließ den Ellenser Damm als Landweg nach Jever bauen, setzte den Weserzoll durch und verhinderte mit viel diplomatischem Geschick, dass der Feldherr Tilly 1623 mit seinen Truppen durch Oldenburg zog.

Dieses Grafendenkmal ist (...) kein parteipolitisches Spielfeld, sondern eine Frage, wie weit die Bürger und die zuständigen Abgeordneten den geschichtlichen Hintergrund kennen und wie verantwortlich sie damit umgehen. Es ist Unsinn, den Standort dieses Denkmals durch eine Volksabstimmung klären zu lassen. Ich kenne keinen Oldenburger, der nicht meint, dass der Schlossplatz ein geeigneter Standort wäre.

Die Entscheidung liegt beim Landtag in Hannover und das Zeitfenster ist nicht mehr lange geöffnet. Ich meine, dass jeder Oldenburger (...) sich öffentlich zu dem Standort Schlossplatz bekennen sollte."

Fritz Lottmann, Rastede
...................................................................................................................................................................................................
"Das "Zögern bei der Aufstellung des geschenkten Reiterbildes vom Graf Anton Günther mutet merkwürdig an.
Da gibt es einen Landesherrn, dessen Name bei Straßen, Schulen, Wandbildern und Führungen immer wieder vor Augen geführt wird und da wird die Aufstellung vor seinem Schloss (...) nicht zur Angelegenheit aller Oldenburger gemacht.

Graf Anton Günther hat sich auf vielen Gebieten für das Oldenburger Land beispielhaft eingesetzt, vom Leuchtturm auf Wangerooge über den Deichbau und der Genehmigung des Kramermarktes bis zur Pferdezucht. (...) 1945 zierte sein bekanntes Reiterbild mit dem „Kranich“ eine Wohlfahrtsmarke zum 600-Jahr-Jubiläum „Stadtrecht Oldenburg“. Bei der letzten großen Renovierung der Lambertikirche wurden sein und seiner Frau Sarg von der geschichtsbewussten Kirchenführung vom Kellerraum wieder in das Vestibül gehoben.

Es bleibt zu hoffen, dass parteiübergreifend die angedachte Aufstellung vor dem Schloss verwirklicht wird."

Wolfgang Oehrl, Oldenburg
...................................................................................................................................................................................................
"Oldenburg war mal eine der größten Garnisonsstädte Deutschlands. Ich überlege, ob es nicht im Hinblick darauf angebracht wäre, wenn ich und ein paar meiner Freunde einen Panzer in Originalgröße in Bronze gießen lassen. Diesen würde wir dann der Stadt schenken, bestehen aber darauf, ihn mittig auf dem Pferdemarkt zu platzieren...

Dieses arrogante Verhalten des „Künstlers“ und die Borniertheit des Herrn Milde spotten jeder Beschreibung! Ist es so schwer zu begreifen, dass dieses Ding hier keiner will? Da wird eine Petition im Landtag eingebracht, um die eigenen Interessen durchzusetzen und von Zensur gesprochen, weil selbst die Ministerin die Plastik ablehnt. Geht’s noch? Herr Milde, stellen sie das Ding doch in ihren Garten und öffnen diesen dann für das Publikum, das diese Plastik betrachten möchte! Aber lassen Sie uns Oldenburger damit in Ruhe!

Michaela Harms, Oldenburg

Graf Anton Günther nach Oldenburg

"Natürlich gehört Graf Anton Günther nach Oldenburg und auf den Schlossplatz – neben sein „Haus... Das wäre ein wunderschönes Bild."

Udo Lux, Oldenburg

Skulptur auf den Oldenburger Schloßplatz

"Ich wünsche mir, dass die Bronze-Skulptur „Graf Anton Günther und sein Kranich“ demnächst auf dem Schlossplatz steht."

Ingeborg Deeke, Oldenburg

Geschichte Oldenburgs mit Graf Anton Günther verbunden

"Wenn es um die Geschichte Oldenburgs geht, ist sie doch untrennbar mit Graf Anton Günther verbunden... Zu „unserem“ Grafen gehört sein Schloss, da sollte es kein Wenn und Aber geben...

Isolde Sudmann, Oldenburg