Weiter Streit um Grafendenkmal

NWZ vom 27.12.2011

Diverse Berichte zum Graf-Anton-Günther-Denkmal

"(...) Die Koblenzer haben es sich nicht nehmen lassen, den alten Säbelrassler und Kriegstreiber Kaiser Wilhelm I (...) mit einem Reiterdenkmal am Deutschen Eck wieder auf seinen Sockel zu stellen. Die Stadt Oldenburg erhebt für sich den Anspruch, die Stadt von Übermorgen zu sein. Was also stände dem entgegen, einen Grafen mit einem Denkmal zu ehren, der es geschafft hat, in einem der schrecklichsten Kriege (...) mit geschickter und kluger Politik und Diplomatie diesen Krieg dreißig Jahre lang aus Oldenburg fernzuhalten. Man sollte mit dem Grafen Anton Günther nach vorne in die Zukunft blicken immer dem Frieden zugewandt, die Koblenzer wären dann von vorgestern. So wäre auch sein Denkmal durchaus zeitgemäß. (...)

Joseph Beuys hat einmal gesagt: „Die Zukunft liegt in der Vergangenheit.“

Vor dem von ihm erbauten Renaissanceschloss wäre für ein solches Denkmal der wohl einzig richtige Platz. (...) Auch sollte niemand stilistische Veränderungen an dieser Skulptur vornehmen, so sah er eben aus und so ließ er sich auch darstellen, als er noch lebte. Wer hier etwas abstrahieren will, möchte doch nur seinen eigenen Stil und Namen mit aufs Podest setzen.

Eigentlich ist ein Denkmal für den Grafen Anton Günther schon lange überfällig und eine Stadt, die bereits 1932 als erste deutsche Stadt eine nationalsozialistische Regierung hatte, sollte das doch wohl endlich mal hinkriegen, einen Friedensfürsten auf diese Art zu ehren. (...)"

Margot Philipp-Laquiere, Oldenburg
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"(...) Wir sollten eine Persil­uhr bekommen, man hat uns einen goldenen Engel für die Friedenssäule angeboten, das Oldenburgertor wurde nur für kurze Zeit aufgestellt. Entfernen geht schneller. Der Soldat an der Hindenburgkaserne wurde ganz schnell entfernt und genauso schnell mussten auf dem Friedhof in den Grabsteinen die Eisernen Kreuze verschwinden.

Jetzt glauben wir, die Berliner Bären kommen wieder auf ihren alten Platz? Jetzt soll Graf Anton Günther mit Pferd auf dem Schlossplatz stehen? Wenn Kunst Geld kostet, so wie am Arbeitsamt so um die 30 000 Euro (oder habe ich jetzt eine Null vergessen?), ja, dann nehmen wir das sofort, ist ja Kunst.

Damals wurde ein alter Kran angeboten, der dort stehen sollte (hätte ja was mit Arbeit zu tun gehabt), aber nein... Der Transport von Bremen nach Oldenburg war zu teuer, habe ich mir sagen lassen. Kost nix, ist nix..."

Uwe Janßen, Oldenburg
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"(...) Ich möchte hierzu einen Vorschlag machen, der möglicherweise geeignet ist, alle diejenigen zu beglücken, deren Wunsch für einen Standort des „Reiterdenkmals“ im Schlossbereich – hoffentlich – nicht in Erfüllung gehen möge: Einen Mini-Abguss als Hohlform anzufertigen und anschließend einem der hiesigen Konditoren zur Verfügung zu stellen, damit letzterer einen Schokoladen-Graf in zigfacher Auflage zum Verkauf bereit halten kann! Damit hat dann jeder Interessent die Chance, den erworbenen Grafen entweder auf das Klavier neben die Beethoven-Büste zu platzieren oder eben auch guten Freunden als Geschenk eine Freude zu machen.

Meines Wissens gibt es bereits den Pulverturm bzw. den Torfsoden als Leckerei im Angebot der betreffenden Konditoren. Im übrigen findet der Vorschlag einer Ihrer Leser, dass Herr Milde die eingangs erwähnte Statue doch in seinen eigenen Garten stellen sollte, meinen ungeteilten Beifall."

Dieter Kühne, Oldenburg
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"(...) Die Dauerbeschwörungen bezüglich des Respektes gegenüber Herrn Milde und seiner Reputation machen es offensichtlich möglich, dass er öffentliche Kritik an der Grafen-Skulptur mit „Nähe von Zensur“ vergleichen kann/darf, „die Deutschland schon einmal hatte“. Welch ungeheuerlicher Vergleich!"

Christian Wolf, Oldenburg
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"Die Diskussion erinnert mich daran, dass vor Jahren eine Firma anlässlich ihres Jubiläums der Stadt Oldenburg eine Uhr mit einer nicht mehr aktuellen Reklame für „Persil“ schenken wollte. Sie scheiterte mit dem Argument, dass dies nicht zeitgemäß sei. Damit dies jeder erkennen konnte, wurde zur Probe am Julius-Mosen-Platz ein Pappmodell in hässlicher und eintöniger graubrauner Farbe aufgestellt. Dadurch wurden selbst Befürworter abgeschreckt.

Das Originalgeschenk erfreut die Einwohner einer anderen Stadt. Was nichts kostet, ist offensichtlich auch nichts wert. (...)"

Oswald Mohr, Oldenburg
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"So langsam platzt mir der Kragen. Da bekommt die Stadt Oldenburg ein wunderschönes Standbild des Grafen Anton Günther und das auch noch geschenkt! Statt sich darüber zu freuen, wird auch noch gestritten. Es ist nicht zu fassen! Das Oldenburger Schloss hat doch schon so viel eingebüßt, wie z. B. die direkte Verbindung zum Schlossgarten, oder auch die einstmals vorhandenen Brunnen, da wäre dieses Standbild doch eine echte Bereicherung. Der Graf gehört zu Oldenburg, ein Standbild von ihm ist eigentlich schon längst überfällig.

Über Herrn Beilsteins Kommentar, das Standbild wäre nicht mehr zeitgemäß, kann ich nur die Stirn runzeln. Ist ein Kunstwerk nicht mehr zeitgemäß, weil man noch erkennt, was es darstellt? Also liebe Stadt Oldenburg, dann wartet mal, bis euch für viel Geld irgendein verrostetes Kunstwerk angeboten wird, bei dem nur der „Künstler“ weiß, was es darstellt, für das findet ihr sicher schnell einen Platz."

Silvia Brinkmann, Oldenburg
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"Mir gefällt dieses anmutige, nicht-militaristische Reiterdenkmal. Alle Entscheider und Oberentscheider sollten sich fragen: Für wen ist dieses Standbild gedacht? – Antwort: Für die Öffentlichkeit.

Deshalb bietet sich eine Befragung Oldenburger Bürger an. Vorschlag: Damit das nicht so teuer wird, befragen ca. vierzig Studenten zwei Stunden lang Passanten in der Innenstadt. Dann ergeben einige tausend Stimmen ein repräsentatives Ergebnis – das ist gelebte Demokratie. (...)"

Karl Töppich, Bad Zwischenahn

Graf Anton Günther nach Oldenburg

"Natürlich gehört Graf Anton Günther nach Oldenburg und auf den Schlossplatz – neben sein „Haus... Das wäre ein wunderschönes Bild."

Udo Lux, Oldenburg

Skulptur auf den Oldenburger Schloßplatz

"Ich wünsche mir, dass die Bronze-Skulptur „Graf Anton Günther und sein Kranich“ demnächst auf dem Schlossplatz steht."

Ingeborg Deeke, Oldenburg

Geschichte Oldenburgs mit Graf Anton Günther verbunden

"Wenn es um die Geschichte Oldenburgs geht, ist sie doch untrennbar mit Graf Anton Günther verbunden... Zu „unserem“ Grafen gehört sein Schloss, da sollte es kein Wenn und Aber geben...

Isolde Sudmann, Oldenburg