Seite 14 von 17
"Grafendenkmal kommt – für 3 Stunden"
NWZ vom 28.03.2012
Präsentation: Oldenburger Bürgerverein stellen umstrittene Skulptur vorm Schloss aus.OLDENBURG. Bisher hat das Land eine Aufstellung des Graf-Anton-Günther-Denkmals am Schloss nicht erlaubt. Nun aber wird das Reiterstandbild trotzdem dort stehen. Zumindest für drei Stunden bekommt der Graf einen Platz, den seine Befürworter seit Monaten vergeblich fordern. „Wir wollen, dass sich die Bürger selbst ein Bild machen können“, sagt Harald Götting. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Stadtoldenburger Bürgervereine (ASTOB). Und die haben am Dienstag die originelle Protestaktion angekündigt. |
Das Kulturministerium (in dem OB-Gattin Dr. Annette Schwandner Abteilungsleiterin ist) hat da eine klare Meinung. Entschlossen sagt es Nein zu einer Ausstellung auf dem landeseigenen Gelände des Schlosses. Denkmal-Mitinitiator, Ex-Landtagspräsident und und Ex-Oberbürgermeister Horst Milde (SPD) kämpft jedoch nicht minder entschlossen für den Grafen.
Derzeit hat er eine Unterschriftensammlung organisiert. 2000 Stimmen für das Denkmal hat er bereits dem Petitionsausschuss übergeben. „Etwa noch einmal so viele Unterschriften sind zwischenzeitlich wieder zusammen gekommen“, sagt Götting. Und bei der Grafen-Ausstellung am Sonnabend können Befürworter sich in Listen eintragen.
Kurz vor 11 Uhr wird das Bronze-Standbild am Sonnabend auf einem Anhänger vorgefahren. „Dafür haben wir uns bei der Stadt eine ordentliche Genehmigung geholt“, so Götting. Auch die Initiatoren Bernd Eylers und Horst Milde kommen zum Schloss. Bis 14 Uhr dauert die Veranstaltung. „Wir wollen die Bürger auch informieren, dass für die Aufstellung keine Kosten fällig werden, da es sich um eine Leihgabe der Familie Dirks handelt“, erläutert Götting.
Und er wiederholt auch noch einmal die Gründe für das Denkmal. „Wir ehren den Grafen mit Wandgemälden als Namensgeber für Straßen, Schulen und Plätze. Was bisher fehlt, ist eine Figur zum Anfassen“, meint Götting.
Er ist bei der Standortfrage auch nicht mehr allein auf das landeseigene Schloss-Grundstück festgelegt. „Von mir aus kann der Graf auch auf städtischem Grund neben dem Schloss aufgestellt werden.“ Dies habe man allerdings noch nicht beantragt. Sollte das Nein des Landes endgültig sein, dann werde man den nächsten Schritt tun.
Im Hause Schwandner wandert dann die Zuständigkeit zum Oberbürgermeister. Der allerdings gilt auch nicht gerade als Freund des Reiterstandbildes.