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Schwandner teilt Begeisterung nicht
NWZ vom 07.12.2011
Denkmal-Streit: Bürgervereine greifen einvon Thorsten Kuchta
OLDENBURG Unterstützung für Horst Milde aus den Bürgervereinen: Der Ehrenvorsitzende des Bürgervereins Eversten, Hans-Günther Zemke, und die Vorsitzende des Bürgervereins Stadtmitte, Sibylle Fuhrberg, haben sich für die Aufstellung des Reiterstandbilds von Graf Anton Günther am Schloss ausgesprochen.
Sibylle Fuhrberg äußerte diesen Wunsch in einem Schreiben an Oberbürgermeister Gerd Schwandner, in dem sie das Standbild als „traumhafte Bronzestatue“ bezeichnete. Der Bürgerverein Oldenburg-Stadtmitte sei der Meinung, „dass das Schlossareal ein geeigneter Denkmalplatz sei“.
Der OB antwortete so: „Ich bitte um Ihr Verständnis, dass ich Ihre Begeisterung für die Bronzestatue nicht teilen kann.“ Seiner Ansicht nach sei wegen der Tatsache, dass es sich um eine öffentliche Fläche handle, eine Beteiligung der öffentlichen Gremien unerlässlich. Diese Beteiligung hätte „angesichts des Plans, die Arbeit im öffentlichen Raum zu präsentierten, bereits bei der Entscheidung über das Ob und Wie erfolgen müssen“, so Schwandner. In einer demokratischen Gesellschaft halte er eine solche Vorgehensweise „für zwingend geboten“. Und weiter: „Diese öffentliche Beteiligung ist von den Initiatoren augenscheinlich nicht gewollt, denn es wurden vollendete Tatsachen geschaffen.“ Nun werde die Verwaltung als Reaktion dem Auftrag der Politik entsprechend einen Leitfaden für die Aufstellung von Kunst im öffentlichen Raum erstellen.
Hans-Günther Zemke schrieb direkt an Horst Milde. Der Bürgerverein wolle die Bemühungen des ehemaligen Oberbürgermeisters „selbstverständlich gerne unterstützen“. Zemke machte deutlich, dass er Mildes Kritik („Anfang von Zensur“) an städtischen Kunstrichtlinien teile. Der Bürgerverein sei 2008 mit seinen Bemühungen, Baumkunstwerke an der Tonkuhle fertigen zu lassen, ähnlich am „Kulturmasterplan“ gescheitert.