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Scharfe Kritik an Schwandners Worten
NWZ vom 25.01.2012
Grafendenkmal: Milde schreibt BriefOLDENBURG In ungewöhnlicher Schärfe hat Ex-Landtagspräsident Horst Milde das Verhalten von Oberbürgermeister Gerd Schwandner in Sachen Graf-Anton-Günther- Denkmal kritisiert. In einem am Dienstag veröffentlichten Offenen Brief wirft Milde Schwandner vor, es „kümmert Sie nicht“, dass „weit über 80 Prozent der Bürger der Stadt“ sich über die Statue freuen würden. „Sie ignorieren den deutlich erkennbaren Bürgerwillen und missachten ihn in unglaublicher Weise.“
Mildes Ärger entzündete sich an Schwandners Äußerung im Kulturausschuss „Wie ich las, zieht der Herr ja gerade in Richtung Norden“ (die NWZ berichtete); der OB spielte damit auf Überlegungen an, das Standbild nicht mehr in Oldenburg, sondern im nördlich gelegenen Rastede zu installieren. Diese Pläne sind inzwischen aber abgelehnt worden.
Die Wortwahl des OB und sein „damit verbundenes Verhalten“ zeige „eine Geisteshaltung, die eines Oldenburger Oberbürgermeister unwürdig sind“, betont Horst Milde in dem Offenen Brief, der an Schwandner gerichtet ist. Schließlich gehe es nicht um die private Meinung des OB, „sondern um eine bedeutende öffentliche Angelegenheit, an der Sie als augenblicklicher städtischer Entscheidungsträger wesentlich mitwirken“, schreibt Milde.
Der frühere Oberbürgermeister fordert den heutigen Amtsträger auf, „den Willen der Bürger zu achten und ihm zum Erfolg zu helfen“. Schwandner solle „den Denkmalbestrebungen nicht länger hinderlich im Wege stehen“, appelliert Milde in seinem Schreiben.