Seite 11 von 12
Bestenfalls Gartenzwerg
NWZ vom 24.07.2012
Denkmal für Graf Anton Günther (Diverse NWZ -Berichte, zuletzt am 20. Juli über die Ablehnung durch den Landtag)"Wäre es nicht so traurig, was sich da (...) niederschlägt, man könnte laut lachen. Ein „barockes Denkmal“ soll da den Oldenburgern verweigert werden. Stammt das „Denkmal“ nicht aus dem Jahre 2010 oder 2011 – oder so in dem Dreh.
Danke, liebe Mitstreiter in Sachen Leserbriefe, dass ich durch Sie erfahren darf, dass wir im Barock leben. War mir noch gar nicht so aufgefallen – und deckt sich nicht so ganz mit dem, was ich über die Zeit des Barock so mal gelernt habe. Ein barockes Denkmal ist ein Denkmal im Stil und aus der Zeit des Barock – Ende der Durchsage!
Das, was da manche vor dem Schloss sehen wollen, ist von Machart und (fehlendem) Ausdruck bestenfalls ein überdimensionierter Gartenzwerg, mehr nicht.
Wollte man dem Grafen heute ein Denkmal setzen, müsste das einen aktuellen Anlass haben – und seine Leistung vor allem aus heutiger Sicht würdigen. Ein Mann auf einem Pferd, gehalten in einem nicht erkennbaren Stil, ist da, Pardon, ein bisschen arg wenig (...).
Werner Lorenzen-Pranger, Petersfehn
...................................................................................................................................................................................................
Denkmal für Graf Anton Günther bleibt umstritten
NWZ vom 31.07.2012
Denkmal für Graf Anton Günther (diverse Berichte)"Nachdem ich lange die Vorgänge zum Denkmal verfolgt habe, möchte ich auch ein paar Worte vermerken. Heißt Demokratie: Einige wollen dies oder das bestimmen, und die Mehrheit soll sich danach richten? Und wenn es mit der Zustimmung in der eigenen Stadt nicht reicht, will man sich Hilfe und Unterstützung aus Hannover holen. Weshalb versucht man die Angelegenheit nicht in den „eigenen vier Wänden“ zu regeln ?
Warum wird Graf Anton Günther eigentlich so hochstilisiert? Er war ein absolut regierender Fürst, wie es der damaligen Zeit entsprach. In erster Linie ging es ihm um finanzielle Interessen, um seinen Lebensstandard anderen großen Fürstenhäusern anzupassen. Es gab andere Fürsten, welche mehr für Stadt und Land Oldenburg getan haben.
Ich meine, es ist mit den jetzigen bekannten Gegebenheiten genug getan für den Grafen Anton Günther. Vergessen wird er trotzdem nicht. Das Denkmal wurde nicht von der Mehrheit in Auftrag gegeben und diese will es auch nicht.
Diese unendliche Geschichte sollte beendet werden. Herr Milde kann das Denkmal doch in seinen Garten stellen – und wer Interesse hat, kann doch anfragen, ob er es dort besichtigen darf.
Wolfgang Meyer , Oldenburg
...................................................................................................................................................................................................
"Es gibt sicher wichtigere Themen als dieses, dennoch will ich mich hier mal als Sympathisantin des bronzenen Grafen auf seinem hübschen Pferd outen. Und somit gehöre ich zu den vielen Oldenburgern, die ebenso denken.
Dieser Mann sollte aus mehreren Gründen (Stil, Geschichte), beim Schloss stehen, meinetwegen auch auf dem Hof anstelle der martialischen Kanonen! Ich verstehe das ganze Gerangel auch nicht. Das krampfhafte Bemühen, nur nicht provinziell zu wirken, macht aus der ganzen Angelegenheit eine Posse.
Eine „Übermorgenstadt“ mit einem „Schlauen Haus“ darf sich wohl nicht solch ein altmodisches Denkmal leisten, oder? Es wurde ja sogar ein Kunstausschuss ins Leben gerufen, der uns dummen Oldenburgern in Zukunft kompetent und sachverständig beibringen soll, was wir als öffentlich akzeptable Kunst anzusehen haben und was höchstens für den eigenen Vorgarten taugt.
Aber die Öffentlichkeit besteht aus allen Bürgern. Was soll diese an Arroganz grenzende Gängelei? Warum kann eine Stadt wie Oldenburg eigentlich nicht verschiedene Kunststile aushalten? So vielfältig wie die Bürger sind doch auch die Geschmäcker! In anderen Städten ist das etwas ganz Selbstverständliches!"
Anke Bootsmann, Oldenburg