Der Graf reitet und reitet – in Köpfen und Briefen
NWZ vom 04.09.2012
Betrifft: „Graf Anton Günther heimatlos“ (wg. NWZ vom 10. Juli und weitere Berichte über den Denkmal-Streit)"Jetzt reicht es aber! Das Grafendenkmal mag stehen, wo es will oder soll. In dieser kitschigen Darstellung wird der Graf immer aussehen wie ein Fuzzi. Es ist im Grunde eine Beleidigung. Dass nun auch noch an eine Nazibriefmarke aus den letzten Zuckungen des „Großdeutschen Reiches“ erinnert wird, auf der er ähnlich ausgesehen hat – na, toll!
Walter Lück, Oldenburg
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"Ein Graf reitet für Oldenburg ...
... doch leider zunächst nur in manchen Köpfen. Weil man uns in Hannover um Graf Anton Günther beneidet, der hier Tradition, Kultur und Politik schrieb. Das scheint für Oldenburg zu pompös zu sein. In Hannover hat man scheinbar nicht mitgekriegt, dass die ehemalige Grafenprovinz Oldenburg inzwischen zu einer ständig wachsenden Großstadt wurde. Welcher Geist leitet eigentlich die Abgeordneten in Hannover, ein Geisterreiter?
Wir haben bei den letzten Wahlen wohl aufs falsche Pferd gesetzt und hätten das Denken besser den Pferden überlassen sollen, die größere Köpfe haben! Ich denk’, mich tritt ein Pferd. Doch nicht das von Graf Anton Günther, nur das beste Pferd im Hannover-Stall. Wer reitet hier nun noch länger durch Stadt und Wind? Es ist unser Graf, weil man in Hannover spinnt.
Karl H. Gries, Oldenburg
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Argumente gegen Graf oberflächlich
NWZ vom 18.09.2012
Betrifft: Bericht unter dem Titel: „Denkmal: Milde lässt nicht locker“ (wg. NWZ vom 4. September)
"Es ist schon erstaunlich, mit welcher oberflächlichen Argumentation die Wissenschaftsministerin Frau Dr. Johanne Wanka den Wunsch vieler Oldenburger abschmettert, das „Reiterstandbild Graf-Anton-Günther“ am Schloss in Oldenburg aufzustellen.
Ich erkenne hier wenig demokratische Handhabung und noch sehr viel weniger Bürgernähe. Die oft mangelhaften Geschichtskenntnisse und deren Beurteilung von vielen Bürgern und Politikern gleichermaßen führen oft zu unechten, wenig befriedigenden Entscheidungen.
Ein Friedensfürst wie der Graf Anton Günther, der keine Menschen hinrichten ließ und der es während des 30-jährigen Krieges geschafft hat, den Feldherren Tilly mit seinem Heer von Oldenburg und Umgebung fernzuhalten und damit eine völlige Verwüstung unseres Landes verhindert hat, sollte nicht gleichgestellt werden mit dem Kaiser Wilhelm II..
Dieser war eitel und machtbesessen. Er war ein militärischer Aufrüstungskaiser und immerhin mitverantwortlich für Millionen Tote und verkrüppelte Menschen des I. Weltkrieges.
Über sein Reiterdenkmal von 1993 am Deutschen Eck hat sich niemand aufgeregt. Es würde mich überhaupt nicht stören, wenn das Reiterdenkmal „Anton Günter“ am Schloss in Oldenburg aufgestellt würde, ein Denkmal für einen Fürsten, dessen Name von allen gesellschaftlichen Gruppierungen gern zur eigenen Präsentation genutzt wird."
Fritz Lottmann, Rastede
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Graf darf nur Reklame machen
NWZ vom 25.09.2012
"Umgang mit Denkmälern" (wg. NWZ u.a. vom 04.09.2012)"Reklame darf er machen, aber vor dem Gebäude stehen darf er nicht: Graf Anton-Günther vor dem Museum für Kulturgeschichte im Schloss (...) Obwohl, als Mitglied des vereins "Schlaraffia Oldenburgia e.V.", der Graf Anton-Günther zu seinen leitfiguren zählt, hätte ich ihn lieber auf dem Friedensplatz vor dem Vereinsdomizil."
Klaus Eisenschmidt, Oldenburg
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Graf Anton Günther gehört zu Oldenburg
NWZ vom 22.12.2012
Betrifft: „Landschaft dankt dem Ehrenpräsidenten“ (Oldenburger Land, 10.)"Was muss ich lesen? „Die Landschaft dankt dem Ehrenpräsidenten Horst-Günter Lucke mit einer Graf-Anton Günther-Bronzeplastik!“ Bleibt nur zu wünschen, dass diese Plastik einen Ehrenplatz in Herrn Luckes Haus bekommt und ihr nicht das gleiche Schicksal wie der großen Graf-Anton-Günther-Statue von Oldenburg widerfährt.
Denn Herr Lucke wird nicht vorher gefragt worden sein, ob er ein solches Geschenk möchte. Aber ich glaube, er wird diese Form der Anerkennung besser zu schätzen wissen als die Entscheidungsträger unseres Landes, die das Reiterstandbild vor dem Oldenburger Schloss abgelehnt haben. Ich hoffe nur, dass es Herrn Milde gelingt, einen würdigen Standort zu finden und dass die Entscheidungsträger in sich gehen und „Ja“ zu Graf Anton Günther sagen, weil der schließlich zu Oldenburg gehört wie die Wurzeln zu einem Baum."
Anne Schumacher, Wiefelstede
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Denkmal zur Probe aufstellen
NWZ vom 08.01.2013
Betrifft: „Ein Denkmal für den Grafen am Schloss“"Mein Vorschlag wäre, das Graf-Anton-Günther-Denkmal für ein Jahr auf Probe am Schloss aufzustellen. So könnten sich Befürworter, Gegner und Neutrale ein Jahr lang ein Bild vom Grafen am Schloss machen. Und dann können die Oldenburger immer noch entscheiden, ob der Graf wieder wegreitet oder nicht."
Raimund Oeltjen-Bruns, Oldenburg